Mythos Schwäbische Alb
19.10.2015

Streuobst-Unterricht für Grundschulen

Streuobst macht Schule – Ein Jahr Unterricht auf der Obstwiese

Die Ernte auf den Streuobstwiesen ist nun fast eingebracht und der Herbst kommt mit Nebel und reichlich kühler Luft. Aber das Jahr auf der Streuobstwiese beginnt schon bald von vorne und in diesen Naturgenuss möchte der Verein Schwäbisches Streuobstparadies e.V. nun auch bald alle Grundschüler bringen: Ab Januar 2016 können Grundschulen im Vereinsgebiet (Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalbkreis) gemeinsam mit einer/m Streuobst-Pädagogin/en Unterricht auf der Streuobstwiese machen und so spielerisch und erlebnisorientiert diesen außergewöhnlichen Landschaftsraum erleben.

Der Verein greift damit die erfolgreichen Projekte von den Mitgliedslandkreisen Böblingen und Zollernalbkreis auf, in denen schon seit mehreren Jahren ausgebildete Streuobst-PädagogInnen in die Grundschulen gehen um die Jüngsten der Gesellschaft für das Thema zu begeistern und zu sensibilisieren.

„Seit Februar befinden sich 80 Streuobst-Pädagogen in Ausbildung und werden im November ihre Prüfung ablegen“, erläutert die Geschäftsführerin des Vereins, Maria Schropp. „Die Streuobst-Pädagogen erhalten eine fundierte Ausbildung mit naturkundlichen, obstbaulichen und erlebnispädagogischen Inhalten“. Die Ausbildung leitet Beate Holderied aus Weil im Schönbuch gemeinsam mit den Fachberatungsstellen für Obst- und Gartenbau in den Landratsämtern. Diese Woche wurden zudem noch neun „Obstler – Kulturlandschaftsführer Albvorland und Mittleres Remstal“ zu Streuobst-PädagogInnen fortgebildet. „Mit den neu ausgebildeten Streuobst-PädagogInnen können wir ab dem kommenden Schuljahr das Projekt endlich im gesamten Vereinsgebiet anbieten“, freut sich Schropp.

Die Streuobst-PädagogInnen bewirtschaften gemeinsam mit der Schulklasse eine Streuobstwiese im Jahresverlauf. Von Spurensuche im Schnee, über eine Baumpflanzung und das Schneiden der Bäume, das Betrachten der Tier- und Pflanzenwelt bis hin zu den Themen Unterwuchsnutzung, Bestäubung und Obstsorten werden nahezu alle Arbeiten, die auf der Streuobstwiese anfallen gemeinsam verrichtet. „Das Highlight ist natürlich die Ernte im Herbst, bei der die Kinder Obst auflesen und frischen Apfelsaft pressen oder Kuchen und Pizza im Backhaus backen“, erläutert Maria Schropp. Im Mittelpunkt steht dabei immer das spielerische und erlebnisorientierte Lernen. Ausgerichtet ist das Projekt auf die dritten Klassen der Grundschulen. „In diesem Alter sind die Kinder besonders begeisterungsfähig und der Lehrplan lässt Spielräume für solche Projekte“, weiß die Ausbildungsleiterin Beate Holderied.

Eine Herausforderung für den Verein Schwäbisches Streuobstparadies und die Landratsämter war auch die finanzielle Gewährleistung des Projekts, denn die Streuobst-PädagogInnen erhalten für ihre Arbeit mit der Schulklasse eine Aufwandsentschädigung. Um die Kosten für die Schulen zu senken und Anreize zur Mitwirkung an dem Projekt zu schaffen, stehen unterschiedliche Fördermodelle in den Landkreisen zur Verfügung. Beteiligt sind dabei die Landkreise, die Kreissparkassen und ihre Stiftungen, der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine im Zollernalbkreis und das Förderprogramm PLENUM im Landkreis Tübingen. „Dass wir sowohl bei den Landkreisen, als auch bei den Kreissparkassen und ihren Stiftungen Mittel für das Bildungsprojekt generieren konnten, ist eine tolle Sache und verstärkt die Strahlkraft und flächige Wirkung unseres Bildungsprojekts“, ist sich der Vorsitzende des Vereins und Mössinger Oberbürgermeister Michael Bulander sicher. „Nun hoffen wir auf Anmeldungen zahlreicher Schulklassen, damit unsere hochmotivierten und begeisterten Streuobst-Pädagoginnen und –Pädagogen im kommenden Jahr mit möglichst vielen Kindern raus auf die Streuobstwiesen können.“

Interessierte Schulen finden weitere Informationen auf der Internetseite des Schwäbischen Streuobstparadieses (www.streuobstparadies.de) unter den Kategorien Entdecken und Lernen. Dort steht sowohl die Ausschreibung als auch das Anmeldeformular zur Verfügung. Anmeldungen nehmen die Landratsämter jederzeit entgegen.

Für Rückfragen steht die Geschäftsstelle des Streuobstparadieses telefonisch unter 07125 309 3262 und per Mail unter kontakt@streuobstparadies.de zur Verfügung.

Datum

19.10.2015