Mythos Schwäbische Alb
28.04.2025

Die Reutlinger Museen am 1. Mai 2025

Lebensraum Fließgewässer, Naturkundemuseum Reutlingen
Lebensraum Streuobstwiese, Naturkundemuseum Reutlingen
Elisa Lohmüller, „bruised“ (Prozessfoto der Hochdruckreinigung), 2025. Foto: Kunstmuseum Reutlingen
Franz Marc, „Schöpfungsgeschichte II“ (Detail), 1914. Farbholzschnitt, Städtische Kunstsammlung Reutlingen
Ausstellungsansicht „Christian Wulffen: Gegenstände zum gedanklichen Gebrauch“, 2025, Kunstmuseum Reutlingen | konkret. Foto: Holger Kube Ventura, © Christian Wulffen
Lebensraum Fließgewässer, Naturkundemuseum Reutlingen
Lebensraum Streuobstwiese, Naturkundemuseum Reutlingen
Elisa Lohmüller, „bruised“ (Prozessfoto der Hochdruckreinigung), 2025. Foto: Kunstmuseum Reutlingen
Franz Marc, „Schöpfungsgeschichte II“ (Detail), 1914. Farbholzschnitt, Städtische Kunstsammlung Reutlingen
Ausstellungsansicht „Christian Wulffen: Gegenstände zum gedanklichen Gebrauch“, 2025, Kunstmuseum Reutlingen | konkret. Foto: Holger Kube Ventura, © Christian Wulffen

Die Reutlinger Museen laden am Donnerstag, 1. Mai, zu vielfältigen Ausstellungen ein. Heimatmuseum und Naturkundemuseum sind von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, das Kunstmuseum im Spendhaus und den Wandel-Hallen ist von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. In allen Häusern ist der Eintritt frei. Tagesaktuelle Informationen zum Museumsbesuch entnehmen Sie bitte den Websites der Museen.

Im Naturkundemuseum gibt es die Naturgeschichte der Erde, des Lebens und der Region zu entdecken: Gesteine und Minerale, die unseren Planeten formen, Tiere und Pflanzen, die ihn seit 3,5 Milliarden Jahre beleben. Interaktive Elemente laden zum Mitmachen ein und leuchtende Steine bezaubern ebenso wie 190 Millionen Jahre alte Großfossilien aus dem Schwäbischen Jura, darunter auch ein Meereskrokodil aus Reutlingen. Und nicht nur draußen grünt und blüht es: Stimmungsvolle Szenarien von heutigen Lebensräumen versetzen mal auf die Streuobstwiese, mal in den Auwald der Fließgewässer oder den Buchenwald.

Um 15 Uhr führt Diplom-Geologe Eberhard Quoss zum Thema „Das Innere der Schwäbischen Alb - Höhlenwelten“. Die Schwäbische Alb ist eines der größten zusammenhängenden Karstgebiete Deutschlands. Hier gibt so viele Höhlen wie nirgendwo sonst, mit unterirdischen Traumlandschaften, bizarren Gesteinsformationen, Kalksinter-Tapeten, labyrinthischen Gängen, Seen und Flüssen. Die Führung stellt ihre Entstehung vor und ihre Bedeutung als Fenster ins Innere der Erde, urzeitliche Fundstätte, Wasserweg und Lebensraum. Der Eintritt ist frei.

Im Spendhaus präsentiert das Kunstmuseum auf zwei Etagen Entwicklungen des Farbholzschnittes im 20. Jahrhundert. Neben Arbeiten von Paul Gauguin, Emil Orlik, Ernst Ludwig Kirchner und Pablo Picasso sind farbige Drucke von HAP Grieshaber, Robert Mangold, Jörg Immendorff und Jonathan Meese zu entdecken. Hier kann Reutlingen so richtig glänzen, denn alle diese Hochkaräter stammen aus der Städtischen Kunstsammlung („Shine Bright Like a Diamond“, bis 29.6.).

Der Freundeskreis des Kunstmuseums hat seinen Holzschnitt-Förderpreis in diesem Jahr an zwei Newcomer von der Stuttgarter Kunstakademie verliehen: Elisa Lohmüller und Daniel von Alkier haben zwei Etagen des Spendhauses für konzeptuelle Gedankenspiele und raumgreifende Weiterentwicklungen einer altehrwürdigen Technik genutzt. Es sind innovative Arbeiten zu entdecken, die eigens für Reutlingen entstanden sind (bis 11.5.).

Auf der Materialliste der bedeutenden Überblicksschau des deutsch-amerikanischen Künstlers Christian Wulffen in den Wandel-Hallen stehen Holzlatten, Span- und Aluminiumverbundplatten, Inbusschrauben, Etiketten, Klebebänder und -ziffern sowie Zeichen- und Vinylfolien. Mit über 30 Arbeiten aus fünf Jahrzehnten bietet die Ausstellung im Kunstmuseum Reutlingen | konkret erstmals einen Querschnitt durch das Gesamtwerk Wulffens, der konsequent Verhältnisse zwischen Objekt und Umgebung, Maß und Zahl, Einzelteilen und dem Ganzen auslotet („Christian Wulffen: Gegenstände zum gedanklichen Gebrauch“, bis 3.8.). Der Eintritt ist an diesem Tag frei.

Im Heimatmuseum gibt es ab dem 1. Mai einen neuen „Ein.Blick“ in die Sammlung zu sehen. Am 8. Mai jährt sich das Ende des 2. Weltkrieges zum 80. Mal. Deshalb steht ein Gemälde im Mittelpunkt des „Ein.Blicks“, das in ausdrucksstarken Farben den Bombenangriff auf Reutlingen am 1. März 1945. Der Künstler Otto Kleindienst machte zu dieser Zeit eine Lehre bei der Gärtnerei am Friedhof „Unter den Linden“ und sah, wie die Bomben unter anderem den Bahnhof trafen. Sein Gemälde zeigt eindrücklich die Schrecken der damaligen Zeit. Der „Ein.Blick“ ist im 3. OG des Heimatmuseums zu sehen, der Eintritt ist frei.

Datum

28.04.2025