Felssicherungsarbeiten an der Ortsdurchfahrt Gundelfingen beginnen nach Ostern
Aufgrund von Felssturzgefahr ist die K 6769 Ortsdurchfahrt Gundelfingen zwischen der Ortsbebauung Wittstaig und der Matthias-Erzberger-Straße seit 31.03.2025 für den Verkehr voll gesperrt. Um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen, müssen im Oberhang Felssicherungsarbeiten durch eine Fachfirma durchgeführt werden. In Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Tübingen können die Arbeiten bereits nach Ostern beginnen. Die Felssicherung benötigt etwa drei Wochen, voraussichtlich Mitte Mai kann die Kreisstraße wieder vollständig für den Verkehr freigegeben werden. Solange bleiben die bisher eingerichteten Umleitungen bestehen.
Landrat Dr. Ulrich Fiedler betont: „Die Sperrung ist eine große Belastung für die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere die Anwohnenden und lokalen Unternehmen in Gundelfingen. Wir haben uns deshalb mit Hockdruck dafür eingesetzt, dass die Kreisstraße schnell wieder freigegeben werden kann. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die daran gemeinsam gearbeitet und die kurzfristige Umsetzung der Felssicherungsarbeiten ermöglicht haben.“
„Im Zentrum all unserer Betrachtungen steht die Sicherheit der Menschen. Jene, die auf der Kreisstraße unterhalb der Burganlage unterwegs sind, aber vor allem jene, die in diesem Bereich leben. In diesem Zusammenhang bin ich sowohl den Verantwortlichen des Landratsamtes, als auch des Regierungspräsidiums dankbar, dass genau die Sorge um die Menschen und deren Sicherheit in die Abwägung zur raschen Problemlösung beigetragen hat. Wenn die, von der Straßensperrung unmittelbar Betroffenen erkennen, dass zügig gehandelt wird, sind die zeitlich befristete Einschränkungen auch zu akzeptieren“, ergänzt Mike Münzing, Bürgermeister des Stadt Münsingen.
Die zu sichernden Felsformationen befinden sich in einem ökologisch sehr wertvollen und geschützten Gebiet, wodurch hohe natur- und artenschutzrechtliche Vorgaben bestehen. Nach einer weiteren naturschutzfachlichen Untersuchung und Besprechungen mit der Höheren Naturschutzbehörde konnte eine Genehmigung für die Arbeiten unter strengen Auflagen eingeholt werden. Im Nachgang sind Ausgleichsmaßnahmen für die durch die Arbeiten beeinträchtigten Lebensräume und Arten umzusetzen.
In einem ersten Schritt werden am 22.04.2025 vorbereitende Maßnahmen für die Niederlegung des sogenannten Nadelfelsens aufgenommen. Der Nadelfels soll mittels Seilwinden kontrolliert in den Burghof niedergelegt werden. Aufgrund der stattlichen Größe von 11 m - vergleichbar mit der Höhe eines Einfamilienhauses - sind hierfür Hilfskonstruktionen in Form von Ankern anzubringen. Damit die Anker die hohen Zugkräfte aufnehmen können, müssen diese bzw. der Beton in den Bohrungen zunächst aushärten. Die zuvor beschriebene Niederlegung ist auch für die beauftragte Fachfirma keine alltägliche Aufgabe. Die bewegte Topografie und die eingeschränkte Zuwegung in Verbindung mit der Größe und Gewicht des Nadelfelsens machen die Arbeiten auch für die Fachfirma herausfordernd. Anschließend werden weitere Felsformationen, die aktuell als akut absturzgefährdet eingestuft werden, von der Fachfirma überstiegen und vor Ort auf ihre Standsicherheit geprüft. Falls es notwendig ist, werden diese Felsen ebenfalls beräumt.
Die Felssicherungsarbeiten werden voraussichtlich etwa drei Wochen dauern und sollen nach aktuellem Stand bis Mitte Mai abgeschlossen werden. Danach ist die Verkehrssicherheit wiederhergestellt und die Kreisstraße kann wieder vollständig für den Verkehr freigegeben werden. Über den genauen Termin wird das Landratsamt Reutlingen noch einmal gesondert informieren.
Nachdem die akute Felssturzgefahr beseitigt wurde, müssen im Nachgang weitere Felsen (nicht akut absturzgefährdet) geprüft und gegebenenfalls gesichert werden sowie ein Steinschlagschutzzaun entlang der Kreisstraße erstellt werden. Die vorbereitende Arbeiten sollen nach weiteren naturschutzfachlichen Untersuchungen voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026 stattfinden. Das Landratsamt Reutlingen wird darüber frühzeitig informieren.
Umleitungsstrecken
Während der Arbeiten bleiben die bisher eingerichteten Umleitungen bestehen. Gesperrt bleibt auch der Teilabschnitt des Premiumwanderwegs „hochgeswiggert“, der unterhalb der Burgruine Hohengundelfingen entlang führt.
Die Umleitung wird weiterhin von Indelhausen über Granheim - B 465 - Bremelau bis nach Hundersingen einschließlich der Gegenrichtung geführt. Die K 6769 ist von Hayingen kommend bis zur Ortsbebauung „Wittstaig“ bzw. von Münsingen kommend bis zur Matthias-Erzberger-Straße erreichbar.
Die für den öffentlichen Personennahverkehr bestehende innerörtliche Umleitung wird voraussichtlich ebenfalls bis zum Abschluss der Arbeiten verlängert. Die Fahrzeiten können weiterhin weitgehend aufrechterhalten bleiben.
Informationen zu Sperrungen und Umleitungen auf den klassifizierten Bundes-, Landes- und Kreisstraßen können im Baustellen- und Ereignismanagement (BEMaS) des Landes Baden-Württemberg unter www.verkehrsinfo-bw.de/Baustellen abgerufen werden.