Kooperation mit Wirtschaft im Biosphärengebiet ausbauen
Drei Säulen der Nachhaltigkeit prägen das Biosphärengebiet Schwäbische Alb: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Bei der Vorstandssitzung des Vereins „Biosphärengebiet Schwäbische Alb e.V.“, die dieser Tage in der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets in Münsingen-Auingen stattfand, ging es jetzt um die weitere Entwicklung der Modellregion
Thomas Reumann, Vereinsvorsitzender und Landrat des Landkreises Reutlingen, wies auf die große Bedeutung der Ökonomie für die künftige Entwicklung im Biosphärengebiet Schwäbische Alb hin: „In den letzten Jahren ist im Biosphärengebiet ein Netzwerk von hunderten Akteuren aus Kommunen, Vereinen, Verbänden und Unternehmen entstanden. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen und die Zusammenarbeit zwischen unseren Unternehmen und dem Biosphärengebiet weiter auszubauen. Dass schwäbische Innovationsfreude und der Erhalt der biologischen Vielfalt kein Widerspruch sein müssen, stellen die Menschen in unserer Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung schließlich seit langem unter Beweis - das wollen wir künftig noch stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken.“
Die Vereinsmitglieder diskutierten über einen neuen Leitfaden für Unternehmen, der mögliche Kooperationsmöglichkeiten mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb darstellt.
Projektbezogene Kooperationen
Angedacht sind darin unter anderem der Ausbau projektbezogener Kooperationen. Basierend auf dem Grundgedanken der Nachhaltigkeit sollen gemeinsam innovative, naturschutzorientierte Projekte entwickelt werden. Denkbar wären zum Beispiel Mitarbeiter-Events und Veranstaltungen, die im Biosphärengebiet stattfinden. Die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets will die Unternehmen hierbei unter anderem mit Beratung und einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Die Unternehmen sensibilisieren auf diese Weise ihre Kunden und Mitarbeiter für die Themen Nachhaltigkeit und Regionalität.
Vorteile der Partner-Initiative des Biosphärengebiets
Der Slogan „Partner der Nationalen Naturlandschaften“ steht bundesweit für ein Kooperationsprogramm zwischen Großschutzgebieten und regional ansässigen
Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen. Im Biosphärengebiet existieren bereits Qualitätskriterien für folgende Branchen: Hotels, Hotel garni, Gastronomie, Natur- und Landschaftsführer, außerschulische Bildungspartner, Ferienwohnungen, Gruppenunterkünfte, Informations- und Erlebniszentren, verarbeitende Betriebe aus den Bereichen Bäckereien, Brauereien, Streuobst-, Fell- und Wollverarbeitung sowie Nudelhersteller. Als Partner anerkannte Unternehmen sind Teil des inzwischen 112 Partner umfassenden Netzwerks und profitieren unter anderem von exklusiven Vorteilen wie kostenlosen Schulungen, Netzwerktreffen und exklusiven Werbematerialien.
Spenden für Biosphärengebietsverein
Unternehmen können für vordefinierte Projekte Geld- oder Sachspenden an den Verein Biosphärengebiet Schwäbische Alb e.V. übermitteln und erhalten dafür eine öffentlichkeitswirksame Anerkennung.
Regionalmarke ALBGEMACHT
Um die Vielzahl an Produkten aus dem Biosphärengebiet unter ein nachhaltig und naturschutzorientiertes Dach zu stellen, soll außerdem eine Regionalmarke geschaffen werden. Durch ein gemeinschaftliches Marketing anhand nachhaltiger Kriterien können die erfahrenen Erzeuger und Verarbeiter vom positiven Image des Biosphärengebiets profitieren, neue Absatzwege erschließen und Absätze sichern. Damit sollen regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt sowie Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.
Geplant ist außerdem eine Veranstaltungsreihe zur zehnjährigen UNESCO-Anerkennung für das Jahr 2019, wofür die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets ein Veranstaltungsprogramm erarbeitet. Als 135. Mitglied konnte der Vorstand den Verein „Wanderheim Burg Derneck e.V.“ aufnehmen.
Achim Nagel, Leiter der Geschäftsstelle Biosphärengebiet, zog ein positives Resümee: „Die vielen Aktivitäten und Projekte zeigen, dass die Entwicklung des Biosphärengebiets weiterhin auf Hochtouren läuft und wir für die Zukunft hervorragend aufgestellt sind! Es ist eine wahre Freude mit einem so dynamischen und konstruktiven Gremium das Biosphärengebiet gestalten zu dürfen.“