Mythos Schwäbische Alb
15.09.2016

Der Boden unterm Obst – Streuobstwiesenaktionstag in Dettingen an der Erms

„Über Rosen kann man dichten – in Äpfel muss man beißen“ (Goethe)

Aber woher kommen die Äpfel und woher der Baum? Vielen Menschen ist der Boden, auf dem der Apfelbaum wächst so selbstverständlich, dass das Nachdenken darüber nicht lohnt. Weit gefehlt. Die Böden auf der Alb sind sensibel, vielfältig und eignen sich für unterschiedliche Kulturen. Neben der Mächtigkeit oder dem Wassergehalt ist ein weiteres Merkmal des Bodens die Farbe. Der Boden, umgangssprachlich auch die „Erde“, kann braun, schwarz, rot oder auch hell-grau sein. Die Farben entstammen unterschiedlichen Gesteinen und Verwitterungsprozessen.

Um an das Thema „Erde“ heranzuführen, bieten die Künstlerin Renate Vetter (Reutlingen) und der Bodenkundler Jörg Schneider (Beuren) in Kooperation mit dem Geopark Schwäbische Alb im Rahmen des Streuobstwiesentags am 25.09. 2016 eine Aktion „Malen mit Erdfarben“ an. In der Region gesammelte Erden werden selbsttätig mit einfachen Mitteln zu Farben aufbereitet und die Malerei kann beginnen. Als Besucher des Zeltes werden Sie eine verblüffende Verwandlung vom ‘Dreck’ zum Kunstwerk erleben. Neben der künstlerischen Aktion wird der Blick auf die Entstehung von Farben und Formen im Boden und in der Landschaft gelenkt. Auf der Basis der selbst hergestellten Erdfarben werden künstlerische Ansätzen mit dem ungewöhnlichen Material von der Höhlenmalerei bis in die Neuzeit vermittelt.

Integrativ und offen heißt ein Fest für alle, Jung und Alt, Besucher mit und ohne Kenntnisse im Streuobstbau, Gestein und Boden, dies für Menschen mit und ohne handicaps. Dank Förderung der Heidehofstiftung werden auch regionale und überregionale Behinderteneinrichtungen teilnehmen können. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Michael Hillert ist Streuobstwiesentag der erste dieser Art im Ermstal, für die Kulturlandschaftsführer der sechste einer Erfolgsgeschichte.

Der Geopark Schwäbische Alb lädt gemeinsam mit den Veranstaltern zum „Malen mit Erdfarben“ am Wasserreservoir ein. Unter dem Motto „schauen“ wird im Zelt zwischen Rosstriebkellerei und Wasserreservoir kunstvoll an die Themen Gestein, Böden und Wasser herangeführt.

Für das leibliche Wohl sorgen viele Akteure – natürlich regional und saisonal mit Streuobstkuchentafel, Rahm- und Zwiebelkuchen am Waldheim.

Datum

15.09.2016