Mythos Schwäbische Alb
08.05.2017

Mehr Wanderqualität und Nachhaltigkeit sind die Ziele

Für die Region Mittlere Alb, Albtrauf und Biosphärengebiet werden 21 Prädikatswanderrouten auf den Weg gebracht

Die Grafensteige, der Gustav-Ströhmfeld-Weg und der Albsteig haben es vorgemacht: die Schwäbische Alb und das von der UNESCO geadelte Biosphärengebiet locken zahlreiche Wanderer in die herrliche Natur und auf ihre attraktiven Routen. Die bereits zertifizierten Wege zeigen, dass Wandern nach wie vor ein großer Trend ist und dabei auch die Qualität eine wichtige Rolle spielt.

21 Prädikatswanderwege geplant

Grund genug für den Vorsitzenden des Lenkungskreises des Biosphärengebietes und Regierungspräsidenten Tübingens Klaus Tappeser gemeinsam mit den beiden Landräten Thomas Reumann aus Reutlingen und Heinz Eininger aus Esslingen mit ihren Partnern aus dem Bereich Tourismus das Wandergebiet vor der eigenen Haustür weiterzuentwickeln. Für die Umsetzung wurde eine Projektgruppe bestehend aus der Tourismusförderung Landkreis Esslingen, dem Verkehrsverein Teck-Neuffen, der Tourismusgemeinschaft Mythos Schwäbische Alb und der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb ins Leben gerufen. Diese arbeitet auch eng und im fachspezifischen Austausch mit dem Schwäbischen Albverein, dem Schwäbischen Alb Tourismusverband und den Partnern aus Forst- und Naturschutz zusammen. Die Erstellung der Planungen war eine der ersten Aufgaben der Projektgruppe und die Durchführung einer Machbarkeitsstudie, bei der im Jahr 2016 schließlich 40 Kommunen auf die Umsetzbarkeit von Prädikatswanderwegen überprüft wurden. 21 Wege sind nun realisierbar und können in die Feinplanung gehen. „Mit den neuen Prädikatswanderwegen wollen wir uns auf dem überregionalen Wandermarkt positionieren. Wir wollen die wandernde Bevölkerung einladen, auf ‚Schusters Rappen‘ diese herrliche Kulturlandschaft in und um das von der UNESCO geadelte Biosphärengebiet zu entdecken.“ sagt Landrat Heinz Eininger.

Gute Förderquote unterstützt Kommunen

Neben der Überprüfung der Machbarkeit stand auch die Frage der Kosten im Raum. Die Landesregierung zeigt sich überzeugt vom Projekt und übernimmt mit einer Fördersumme von rund 230.000 Euro aus dem Tourismus-Infrastruktur-Förderprogramm einen beachtlichen Anteil der Finanzierung, die eine Förderquote von 50% ausmacht. Somit haben die Kommunen bei den Kosten für Möblierung, Beschilderung und Zertifizierung jeweils nur die Hälfte zu tragen. Die großzügige Förderquote ist der Kulisse des Biosphärengebiets und der guten und innovativen Vorarbeit geschuldet, die die Regierungspräsidien, Landkreise und Touristiker übergreifend geleistet haben. Bereits bei der Erstellung der Planungen im Jahre 2015 wurde ein Zuschuss von 70.000 Euro durch das Förderprogramm des Biosphärengebiets Schwäbische Alb gewährt.

Bei der Pressekonferenz am 8. Mai an der „Brille“ zwischen Hülben und Erkenbrechtsweiler wurde der Förderbescheid durch Tourismusminister Guido Wolf an die Projektgruppe übergeben. „Das Wandern auf der Schwäbischen Alb hat eine große Tradition und - da bin ich mir sicher - auch eine große Zukunft. Die jetzt geförderten Premiumwanderwege machen das Wandern in dieser herrlichen Landschaft noch attraktiver und unterstreichen die Stellung der Schwäbischen Alb als eine herausragende Wanderregion,“ erklärte der Minister. „Wir haben schon sehr viel erreicht und dank der Unterstützung von Kommunen und unseren zahlreichen Partnern werden wir beim Thema Wandern in Zukunft deutschlandweit vorne mit dabei sein“, freute sich Landrat Thomas Reumann. Der Startschuss für die Umsetzung der Prädikatswanderwege ist somit offiziell gegeben. Neben qualitativ hochwertigen Wanderwegen profitieren die teilnehmenden Kommunen auch von der regionalen Wertschöpfung, die durch die Anbindung von Gastronomie, Einzelhandel und Hotels gegeben ist. Besonders wichtig ist der Projektgruppe dabei, dass die Nachhaltigkeit im Tourismus nicht zu kurz kommt. So wurde auf die Neuanlage von Wegstrecken verzichtet, die Anbindung an den ÖPNV berücksichtigt und bereits im Vorfeld sensible Bereiche des Naturschutzes wie Naturschutzgebiete oder Kernzonen des Biosphärengebietes weitestgehend gemieden. Auch eine Anbindung von Vermarktern und Produzenten ökologisch und regional erzeugter Produkte ist den Touristikern besonders wichtig. Die Umsetzung der Prädikatswanderwege erfolgt nun in mehreren Schritten – für eine einladende Wanderregion mit UNESCO-Prädikat.