Auf dem Weg ins Streuobstparadies
"Schwäbisches Hanami" startet am 12. April - Vereinsgründung ist am 22. Mai
Es sind nur noch wenige Schritte bis ins Paradies: Am Dienstag, 22. Mai, werden rund 100 Kommunen, Vereine und Betriebe in Weilheim/Teck den Verein "Schwäbisches Streuobstparadies" gründen. Auch der Reutlinger Kreistag hat jetzt mit überwältigender Mehrheit grünes Licht für den Beitritt gegeben. "Das ist eine Riesen-Chance für unsere Streuobstwiesen", ist sich Reutlingens Landrats-Vize Hans-Jürgen Stede sicher; er ist die treibende Kraft hinter dieser Idee. Bevor das Streuobstparadies im Beisein des baden-württembergischen Landwirtschaftsministers Alexander Bonde besiegelt wird, feiern im April und Mai sieben Landkreise das "Schwäbische Hanami"mit 53 Blütenfesten - just in der Zeit also, in der 34 000 Hektar Streuobstwiesen die Region zwischen Alb, Neckar und Rems in ein einziges Blütenmeer verwandeln.
Los geht es im Landkreis Reutlingen am 12. April mit einem "lyrischen" Abendspaziergang des Orts- und Gartenbauvereins Dettingen durch blühende Streuobstlandschaften. Für die Informationen sorgt ein sogenannter Obstler, sprich ein Kulturlandschaftsführer. Die Hauptveranstaltung hier im Kreis findet am 13. Mai in Großengstingen statt und wird vom Kreisobstbauverband ausgerichtet. Das "Schwäbische Hanami" endet schließlich am 5. Juni im Zollernalbkreis mit einem Rundgang durch die Streuobstwiesen in Balingen-Weilstetten.
Zum ersten Mal wurde das "Schwäbische Hanami" im vergangenen Jahr gefeiert - nach dem Vorbild der japanischen Kirschblütenfeste und mit großem Erfolg. Statt 44 stehen in diesem Jahr sogar 53 Blütenfeste auf dem Programm. "Wir wollen die Aufmerksamkeit der Menschen auf unser Blütenparadies lenken", erklärt Landrat Thomas Reumann die Idee des "Schwäbischen Hanami": Die Wertschätzung der Menschen für diese "Kulturlandschaft der Superlative" soll erhöht werden. Und diese größere Wertschätzung, davon geht Reumann aus, "wird dann auch als höhere Wertschöpfung bei den Gütlesbesitzern ankommen".
Denn die engagierten Gütles-Besitzer sind es, die neben Kommunen, Obst- und Gartenbauvereinen, Naturschutz- und Tourismusverbänden sowie Landwirten mit ihrer täglichen Fleißarbeit so gut wie möglich die gefährdeten Streuobstbestände retten. Das Ziel aller Akteure ist der Erhalt der vermutlichen größten Streuobstwiesenlandschaft Europas, die sich von Herrenberg bis Geislingen erstreckt und von Balingen bis Esslingen. "Dies ist ein ganz besonderer Kulturschatz, der aus Jahrhunderte langer wirtschaftlicher Tätigkeit der Bevölkerung entstand und bis heute eine tief verwurzelte Tradition darstellt", betont Landrats-Vize Hans-Jürgen Stede.
Im Verein "Schwäbisches Streuobstparadies" werden sämtliche Akteure ihre Anstrengungen bündeln - "dann sind wir unschlagbar", sagt Stede. Gemeinsam werden Streuobst-Produkte weiterentwickelt und besser vermarktet, wird an der Qualität gefeilt. Sechs Landkreise sind bei der Vereinsgründung am 22. Mai dabei - Böblingen, Esslingen, Göppingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalbkreis. Hinzu kommen weitere rund 100 Städte, Gemeinden, Vereine und Verbände, die dann für 26 000 Hektar Streuobstwiesen und rund 1,5 Millionen Streuobstbäume stehen. Landrat Thomas Reumann spricht von einem "politischen Gewicht" - hilfreich auch dann, wenn es um den Erhalt von Fördergeldern geht.
Das "Schwäbische Streuobstparadies" tritt an die Stelle der Kooperation "Streuobstland!", die im vergangenen Jahr das "Schwäbische Hanami" ins Leben gerufen hatte. Der <link fileadmin download broschueren hanami_flyer_2012.pdf _blank>Flyer, auf dem die Blütenfeste in sieben Streuobstland-Landkreisen aufgelistet sind, ist im Internet abrufbar unter www.streuobstland.de; oder liegt aus bei Kommunen und Obst- und Gartenbauvereinen im Landkreis.
Pressestelle, Landkreis Reutlingen, den 4. April 2012, www.kreis-reutlingen.de