Pferdemist und Gsälz
Hoffest des Ferienrings auf dem Fladhof
Münsingen. Sommerliche Punktlandung: Das Hoffest des Ferienrings fand gestern auf dem Fladhof bei schönstem Wetter statt. Bauernhoftriathlon, Kutschfahrten, Ponyreiten und Führungen standen auf dem Programm.
Für den Fladhof von Elke und Helmut Holzschuh war es eine Premiere, für den Ferienring Schwäbische Alb die 19. Auflage: Das traditionelle Hoffest in den Sommerferien bot gestern für weit über 1000 Besucher ein vielfältiges Angebot auf der Albhochfläche über dem Lautertal. Kinder konnten sich bei Kutschfahrten, auf dem Rücken von Ponys und bei Kletterpartien auf einer Strohburg vergnügen oder unter Aufsicht ihrer Eltern oder Großeltern einen der von den Oldtimerfreunden Zwiefalter Alb ausgestellten alten Traktoren erkunden. Groß war der Andrang in der Scheune bei Kaffee und Kuchenspezialitäten, währenddessen draußen deftigere Kost auf dem Speisezettel stand. Direktvermarkter aus der Umgebung boten Brot, Honig, Obstbrände, Käse oder Kartoffeln an.
"Der Ferienring liegt mit dem vielfältigen Angebot seiner Gastgeber voll im Trend", sagte Hans-Jürgen Stede, Erster Landesbeamter im Kreis, und lobte dessen Vorsitzende Edeltraud Brunner für deren unermüdlichen Einsatz. Stede nannte den Tourismus ein "wichtiges Standbein für die Landwirtschaft".
Das untermauerten auch die Auszeichnungen, die der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof, der Landtagsabgeordnete Karl Rombach, an insgesamt 15 Gastgeber aus der Region überreichte. Diese hatten sich in den vergangenen Monaten der bundesweit standardisierten Bewertung durch den deutschen Tourismusverband unterzogen.
"Viele Wohnungen haben ihren Standard in den vergangenen Jahren deutlich verbessert", freute sich Constanze Bröhmer, die Geschäftsführerin in der Landesarbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof. Und so können Gäste in der Region sogar in mit fünf Sternen klassifizierten Ferienwohnungen ihre Urlaubstage verbringen.
Zudem erhielten der Ferienhof Brunner und der Altschulzenhof (beide Münzdorf) sowie der Hof Engst (Indelhausen) das Qualitätssiegel "Anerkannter Urlaubsbauernhof" und darüber hinaus die Ferienwohnungen Holder und das Haus Roswitha (beide Anhausen) das Siegel "Anerkannter Landurlaub". Zusammen mit Ferienringchefin Brunner hatte Gastgeber Helmut Holzschuh, der auf seinem Familienbetrieb Milchvieh hält und 110 Hektar bewirtschaftet, den Bauernhof-Triathlon vorbereitet. Drei Teams wurden per Los bestimmt und so traten Hans-Jürgen Stede und Karl Rombach, die Leiterin des Kreislandwirtschaftsamtes, Elke Weidinger und der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes, Manfred Nothacker, sowie MdL Andreas Glück und Kreisbauernchef Gebhard Aierstock gegeneinander an. Es galt eine Mistgabel weit zu werfen, Stroh in möglichst kurzer Zeit in Säcke zu füllen und diese zuzuschnüren sowie mit verbundenen Augen den Inhalt von Gläsern mit allein mit der Nase zu bestimmen.
Den weitesten Wurf mit der Mistgabel schaffte Aierstock, das "Mischfutter" erschnupperten alle drei Teams, dagegen erriet niemand das "Aprikosengsälz" und auch den "Pferdemist" erkannte nur das reine Landwirtschaftsteam mit Weidinger und Nothacker. Dennoch holte sich am Ende das Doppel aus Politik und Landwirtschaft mit Glück und Aierstock den Gesamtsieg mit sieben Punkten.
Quelle: Südwestpresse, Autor: Ralf Ott, 11.08.2011
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