Spielzeitvorstellung der Württembergischen Philharmonie Reutlingen
Die Württembergische Philharmonie Reutlingen (WPR) stellte die erste von der Handschrift des neuen Chefdirigenten Fawzi Haimor geprägte Spielzeit vor.
Diesem ist es ein erklärtes Anliegen, das Publikum auch für zu Unrecht selten gespielte Musik zu begeistern. Diese kann dabei zum Teil von durchaus bekannten Komponisten stammen. So finden sich im Programm neben Glanzlichtern des großen Orchesterrepertoires (Strauss „Also sprach Zarathustra", Sinfonien von Beethoven, Mahler und Tschaikowski, Saint-Saëns‘ Sinfonie Nr. 3 „Orgelsinfonie") auch die 3. Sinfonie von Sergei Rachmaninow, die 2. Sinfonie („London Symphony") von Ralph Vaughan Williams oder die 7. Sinfonie von Sergei Prokofjew. Den Auftakt der Spielzeit macht zudem die frühe „Sinfonie in einem Satz" von Bernd Alois Zimmermann, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird.
Der arabischstämmige amerikanische Dirigent setzt ferner Akzente mit Werken aus seinen Heimatkulturen, so steht im Dezember mit „Ramal für Orchester" ein Werk des syrisch-amerikanischen Komponisten Kareem Roustom auf dem Programm und im Januar mit „Mothership" eine Komposition des in USA längst etablierten und häufig gespielten Mason Bates. Auch der Vater der amerikanischen Sinfonik, Charles Ives, kommt mit der 2. Sinfonie zu Gehör.
Als Gastdirigenten werden u.a. erstmals Christoph Poppen und Arthur Fagen zu erleben sein. Als Geigen-Solisten gastieren neben dem Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, Noah Bendix-Bagley, auch Lena Neudauer (Mozart) und Hyeyoon Park, bislang jüngste ARD-Preisträgerin (Korngold-Violinkonzert). Der Bratschist Nils Mönkemeyer präsentiert das Violakonzert von William Walton, der junge Solofagottist der der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern das Fagottkonzert von Weber und der französische Pianist Pascal Rogé, weltweit gefeiert für seine Ravel-Interpretationen, wird mit Ravels Konzert für die linke Hand zu hören sein. Ferner sind Dejan Lazic (Brahms‘ 1. Klavierkonzert) und der Gewinner des Skrjabin-Wettbewerbs, Antonio Chen Guang mit dem Orchester erleben.
Für die Kaleidoskop-Konzerte hat sich das Orchester u.a. Ute Lemper und Max Mutzke eingeladen, die österreichische Band „Federspiel" präsentiert „alpenländische Blasmusik neu definiert", und mit einer Offenbach-Revue feiert das Orchester in Kooperation mit der Opernschule der Stuttgarter Musikhochschule den 200. Geburtstag des Operettenkomponisten. Auch die Reihe der beliebten Stummfilmpräsentationen mit Live-Musik wird fortgesetzt: Das erste Kaleidoskop im September zeigt in Zusammenarbeit mit der Europäischen Filmphilharmonie die erste Roman-Verfilmung von Gaston Leroux‘ „Phantom der Oper" (1925) mit der Musik von Carl Davis.
