Vortrag: 500 Jahre – Ein Herzog muss ins Exil
Das frühe 16. Jahrhundert ist gekennzeichnet von gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, die auch vor den Grenzen des Herzogtums Württemberg nicht Halt gemacht haben. Ein Aufstand der Bauern, genannt der „Arme Konrad“ bringt die Grundfesten zum Wanken und nur durch Zusagen an die Landstände gelingt es dem amtierenden Herzog Ulrich, die gesellschaftliche Schieflage wieder ins Lot zu bringen. Er selbst, ein machtbesessener und skrupelloser Tyrann, kann allerdings den Erfolg der Niederschlagung des Aufstandes nicht halten. 1519 muss er sogar sein Herzogtum verlassen und ins Exil gehen. Mit beispiellosen Folgen für die Bewohner des Herzogtums. Die schillernde Figur Herzog Ulrichs auf der einen Seite aber auch die tyrannische Seite des dritten Herzogs von Württemberg ist Gegenstand des Vortrags von Prof Dr. Brendle. Der Vortrag findet statt am Donnerstag, den 2. Mai, um 19.00 Uhr in der Dürnitz des Residenzschlosses Urach.
Verachtet und doch beliebt – ein Tyrann auf dem Thron
Im Jahr 1503 übernimmt der erst 16 Jahre alte Ulrich das Herzogtum Württemberg. Von klein auf wird er auf das Amt des Regenten vorbereitet. Seine Verlobung mit Sabina von Bayern soll die Bindung zum Haus Habsburg festigen. Die Eheschließung mit der Nichte des Kaisers zögert er jedoch jahrelang hinaus – der erste Affront für das Haus Habsburg. Erst 1511 wird die Hochzeit mit viel Pomp in Stuttgart gefeiert, eine glückliche Ehe werden die beiden nicht miteinander führen.
Ein Jahr nach der Hochzeit tritt Ulrich aus dem Schwäbischen Bund aus und wiederum drei Jahre später ermordet er seinen Stallmeister Hans von Hutten.
Die Reichsacht wurde über ihn verhängt. Aber erst im Jahr 1519, nachdem er die freie Reichsstadt Reutlingen überfallen hatte, musste er schließlich Württemberg verlassen. Er brachte sich im Exil bei seinem Vetter Philipp, Landgraf von Hessen, in Sicherheit.
Der Schwäbische Bund lieferte das Herzogtum Württemberg 1520 an das Haus Habsburg aus. Bis zur Rückkehr Ulrichs im Jahr 1534 stand das Herzogtum nun unter der Fremdherrschaft der Habsburger. Der jüngere Bruder Kaiser Karls V., Erzherzog Ferdinand, war jetzt der Landesherr. Ulrichs Frau Sabina lebte indessen zusammen mit ihrer Tochter Anna viele Jahre lang im Uracher Schloss, da sie enge Verbindungen zum Uracher Vogt Dietrich Spät unterhielt.
Bei der Rückkehr Herzog Ulrichs im Jahr 1534 verließ sie Württemberg sofort.
Der Vortrag im Uracher Schloss beleuchtet einen württembergischen Herzog, der bei seinen politischen Gegnern gefürchtet und verhasst war, dessen Rückkehr vom Volk jedoch erstaunlicherweise bejubelt wurde. Er wird von Prof. Dr. Brendle gehalten und findet am Donnerstag, den 2. Mai statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr, der Vortrag beginnt um 19.00 Uhr.
500 Jahre – Ein Herzog muss ins Exil
Referent: Prof Dr. Franz Brendle
Termin: Donnerstag, 2. Mai, 19.00 Uhr
Abendkasse: 5,00 €